Unsere Griechenland Rundreise 2019

Im Sommer 2019 verbringen wir fünf Wochen im wunderschönen Griechenland. Für uns ein perfektes Reiseziel. Einerseits aufgrund des meist sonnigen warmen Wetters, andererseits wegen des wunderbaren Essens und der „Nähe“ zu Österreich – denn wir verreisen am liebsten mit unserem Wohnwagen. Unsere Tochter ist zu dieser Zeit gerade 1,5 Jahre alt.

Ursprünglich hatten wir Fährtickets für die Fahrt nach Griechenland gebucht (Route Ancona-Igoumenitsa, da nur dort Camping on Board zu dieser Zeit möglich ist). Kurzfristig entscheiden wir uns dann aber doch dazu, bereits ein paar Tage eher loszufahren, stornieren kurzerhand unsere Tickets und testen den Landweg über Ungarn, Serbien und Mazedonien. Vorab lesen wir zahlreiche Reiseberichte, um uns über diese Strecke zu erkundigen und uns Tipps einzuholen. Die Serbien-Durchfahrt bereitet uns dabei die größten Sorgen. Im Nachhinein aber total unbegründet, denn Touristen-Überfälle und Polizei-Abzocke – über die wir gelesen hatten – können wir nicht bestätigen. Unsere Durchreise gestaltet sich total problemlos. Für die knapp 1.500km brauchen wir in etwa 19 Stunden (inkl. Pausen zum Tanken und Essen).

Tipps für das Passieren des Landwegs:

  • Euro wird überall akzeptiert, es ist nur ratsam, einige Münzen für die Maut mitzuhaben
  • Wenn möglich die Wochenenden meiden, denn an den Grenzen kann ein hohes Verkehrsaufkommen zu langen Wartezeiten führen – besonders in Mazedonien, da jeder Pass einzeln gescannt wird und anschließend einen Stempel bekommt (Ein- und Ausreise) 
  • Bei der Mazedonien-Einreise benötigt man zusätzlich zu Pässen und Fahrzeugpapieren auch die „grüne“ Versicherungskarte

Am späten Nachmittag kommen wir an unserem 1. Stopp an – dem Camping Hellas in Kato Gatzea am Pelion. Eines unserer absoluten Lieblingsplätzchen. Wir kennen den Ort schon aus den Jahren zuvor. Mit dem Wohnwagen sind wir allerdings zum ersten Mal hier. Die Besitzer des Campingplatzes sind sehr freundlich, sie sprechen u.a. Deutsch, die Sanitäreinrichtungen sind sehr gepflegt – diese werden mehrmals am Tag gereinigt – und, mit das wichtigste, das Essen ist wirklich ausgezeichnet. Dadurch, dass Kato Gatzea in einer kleinen Bucht liegt, ist das Meer sehr ruhig und hat besonders angenehme Temperaturen (27/28 Grad) – ideal für kleine Kinder. Die Gegend rundherum ist auch wunderschön, es gibt viele Grünflächen und auch kleine Berge. Die Menschen hier sind alle entspannt und nett und es ist auch nicht sonderlich touristisch. Es lässt es sich hier wirklich gut und lange aushalten. Wir bleiben gleich mal 3 Wochen.

Total erholt starten wir nach diesen drei Wochen unsere Erkundungstour durch Südgriechenland. Zwei Wochen haben wir dafür noch übrig. Zu Beginn fahren wir nach Delphi. Die Straßen sind alle gut ausgebaut und wir erreichen nach zwei kleinen Zwischenstopps und 5 Stunden Fahrt den Campingplatz Apollon. Unsere Sightseeing-Tour planen wir erst für den darauffolgenden Tag ein, um nicht bei der größten Hitze in die griechische Antike eintauchen zu müssen. Das würden wir auch genauso empfehlen, denn, um zum Stadion zu gelangen, welches am höchsten Punkt gelegen ist, muss man einen längeren, auch etwas steilen Weg, ohne jegliche Beschattung zurücklegen. 

Direkt danach fahren wir weiter nach Mykene. Unser Navi schlägt uns für den Weg zwei unterschiedliche Routen vor. Die eine führt über die Autobahn, vorbei an Athen, Richtung Korinth. Die andere, kürzere Route, für die wir uns schließlich entscheiden, biegt nach Livadia rechts ab und folgt den Bundesstraßen 3/E962, ehe sie kurz nach Athen wieder auf die Autobahn fährt. So können wir auch gleich etwas Maut sparen. Die Bundesstraßen sind sehr gut ausgebaut und wir haben keine Probleme mit unserem Wohnwagen-Gespann die Strecke zu passieren. Ein kleiner Abstecher führt uns noch am Kanal von Korinth vorbei – hier essen wir eine Kleinigkeit und schießen beeindruckende Fotos.

In Mykene entscheiden wir uns für den Campingplatz Atreus, einem Platz jenseits von Tourismus und Strukturen. Wir checken ohne Reisepässe ein und es gibt auch keine Uhrzeiten, an die wir uns zu halten haben. Der Campingplatz selbst ist schon etwas in die Jahre gekommen, was man vor allem an den Sanitäranlagen erkennen kann. Wobei ich sagen muss, dass alles sehr sauber ist und einwandfrei funktioniert. Einen Pool gibt es auch. Diesen nutzen wir aufgrund der heißen Temperaturen nach unserer Ankunft gleich mal als erstes. Abends probieren wir auch das Restaurant des Campingplatzes aus. Zuerst kommt es uns etwas seltsam vor, weil wir die einzigen Gäste sind – wir fragen uns ob dieses überhaupt „geöffnet“ hat – aber kurz darauf werden wir sehr positiv überrascht. Extra für uns wird der Grill angeworfen und sowohl die Qualität als auch Preis-Leistung der Speisen sind hervorragend.

Nun zu Mykene, das wir am nächsten Morgen besuchen. Das antike Mykene liegt an einem Berg und wird von einer gigantischen Burgmauer umfasst. Betreten wird die Stadt durch das bekannte Löwentor. Von den meisten Gebäuden in Mykene sind nur noch die Grundmauern erhalten – das reicht allerdings, um sich ein Bild machen zu können, wie die Stadt damals in etwa ausgesehen hat. Beeindruckend finden wir ja immer, wie man mit den einst zur Verfügung stehenden Mitteln, diese imposanten Gebilde schaffen konnte, welche auch nach Tausenden von Jahren noch (teilweise) stehen.

Gleich im Anschluss fahren wir weiter. Diesmal geht es nach Gythio, auf den Campingplatz Gythion Bay. Hier können wir einen tollen schattigen Platz gleich neben Pool und Meer ergattern. Auf diesem Campingplatz ist auch schon deutlich mehr los. Es ist uns schon fast zu touristisch. Allerdings ist die Infrastruktur sehr gut. Es ist eine große Anlage mit einem kleinen Shop, indem man u.a. täglich frisches Brot erhält (Achtung – nur auf Bestellung!), einem Restaurant, einer kleinen Bar und einem (Salzwasser)Pool. Die Sanitäranlagen würde ich als okay bezeichnen – sie könnten durchaus etwas sauberer sein. Gythion Bay liegt an einem öffentlichen Sandstrand, an dem sehr viele Surfer zu beobachten sind. Wir selbst erkunden den Strand nur einmal, uns ist es hier etwas zu windig und die Wellen für unsere Tochter zu hoch. 

In Gythio bleiben wir ein paar Tage, da es für die Ausflüge, die wir die nächsten Tage machen, der ideale Ausgangspunkt ist:

Monemvasia. Ich sage euch, diese Stadt hat uns so gut gefallen – eines der absoluten Highlights unserer Reise. Es ist eine winzig kleine mittelalterliche Stadt mit engen Gassen, netten kleinen Läden und einigen Cafés. Ich würde sagen, man taucht mit dem Betreten von Monemvasia in eine andere Welt ein. Muss man einfach gesehen haben!!

Hinweis an Eltern mit kleinen Kindern: Das Vorankommen mit unserem Buggy war teilweise eine ziemliche Herausforderung, da die Wege in Monemvasia aus Pflastersteinen bestehen und unser Wagen ziemlich kleine Räder hat. Empfehlenswert wäre hier ein geländegängiger Kinderwagen mit großen Rädern oder besser noch – der Umstieg auf eine Trage.

Tropfsteinhöhle von Pyrgos Dirou. Wir fahren mit kleinen Booten (zu je 8 Personen) durch die schmalen und niedrigen Gänge der Höhle. Anschließend folgt noch ein kurzer Fußweg bis zum anderen Ende. Die gesamte Tour dauert  in etwa 45 Minuten. Die Tropfsteinhöhle von Pyrgos Dirou ist angeblich die schönste Tropfsteinhöhle Europas. Und sie ist wirklich wunderschön, riesig groß und sehr beeindruckend. Auch unsere Tochter kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Ruinenstadt Mystras & Sparta. Für die Besichtigung von Mystras machen wir uns gleich in der Früh auf den Weg. Wir nutzen die Vormittage am liebsten für unsere Ausflüge, da an diesen die hochsommerlichen Temperaturen noch aushaltbar sind.
Vor Ort verbringen wir ungefähr 3 Stunden. Man könnte aber auch locker einen ganzen Tag dort verbringen – das Areal ist riesig. So groß, dass es sogar zwei Zugänge gibt, einmal unten, den Haupteingang, und einen Nebeneingang weiter oben am Berg. Wir besichtigen zuerst den unteren Teil, der sich bis zum Kloster erstreckt, und fahren dann zum oberen Parkplatz, um noch den höher gelegenen Palast zu begutachten. Die Stadt selbst ist noch ziemlich gut erhalten. In ihr befinden sich u.a. einige kleine Kirchen und ein wunderschönes Kloster. Der Palast wird als wir dort sind gerade restauriert und somit dürfen wir leider nicht hinein.
Am Rückweg von Mystras bleiben wir noch in Sparta stehen, schlendern ein wenig durch die Einkaufsstraßen und gehen in die Ministry Music Hall eine Kleinigkeit essen (sehr empfehlenswert!).

Nach vier Tagen verlassen wir Camping Gythio Bay und machen und auf den Weg nach Olympia. Hier wollen wir ein bisschen durch die Stadt schlendern sowie in die antiken olympischen Spiele eintauchen. Doch leider kommt es anders als geplant – in Olympia regnet es sehr stark und somit fällt unsere Olympia-Sightseeing-Tour buchstäblich ins Wasser. Also geht es direkt weiter zum Campingplatz Melissa in Kyllini, unserem letzten Stopp. Hier ergattern wir einen der begehrten Stellplätze in erster Reihe, direkt am weiten flachen Sandstrand. Ganz entspannt lassen wir die letzten Tage unseres Griechenlandurlaubs ausklingen. 

Unsere Tipps: eine sowohl günstige als auch gründliche Autowäsche (innen + außen) findet ihr in Bartholomio bei der Shell Tankstelle
& sehr gutes Essen bei Alati & Piperi (ebenfalls in Bartholomio – haben wir genossen, während unser Auto geputzt wurde)

Nach diesen wunderbaren erholsamen fünf Wochen verlassen wir Griechenland mit der Fähre, welche von Patras nach Ancona (Italien) fährt … oder wie unsere Tochter sagen würde mit dem „Todoo“ (= Schiff).